Die
Sommerferien nahen. Im beschaulichen Furth am See passiert Beunruhigendes. Das
Haus eines arroganten Politikers wird mit künstlerischen Graffiti verziert, was
da und dort klammheimlichen Beifall findet. Seltsamer ist schon, dass ein alter
Mann, behauptet, seine Blessuren durch einen Sturz von der Leiter erlitten zu
haben. Eine Klosterschwester mit Wunden im Rachen hat Panik, macht aber auf
harmlos. Ein kleines Mädchen verschwindet. Paulus
Hochgatterers Roman ist eine Geschichte
über Rache, somit kann man das Buch, in dem man Kommissar
Ludwig Kovacs und Psychiater Raffael Horn
wieder begegnet, einen Krimi nennen. Aber das wäre ganz und gar
unzureichend. Denn hier handelt es sich nicht um eine stringente Handlung,
sondern um Monologe, Erinnerungen, subtile, auch humorvolle Beobachtungen,
Gedanken von psychisch beschädigten Protagonisten, die sich erst nach und nach
zu einem Bild fügen. Daher kann man den sprachlich sehr anspruchsvollen Text
auch nicht nebenher lesen. Am Besten liest man ihn zwei Mal. Die
Faszination bleibt. „Rache ist nicht
süß, aber keine Vergeltung zu üben macht auch niemanden froh."Wie recht er hat.
Man nennt sie sensationsheischend Final Girls (dtv). Die Mädchen, die als einzige eines dieser vielen unerklärlichen und sinnlosen Massaker überlebt haben. Eine davon ist Quincy. Sie hatte Glück, die Panik verlieh ihr die ungeahnte Kraft, in einem finsteren Wald einfach davonzustürmen. Sie versucht, sich in einem einigermaßen normalen Leben einzurichten. Immer wieder plagen sie Schuldgefühle. Warum hat nur sie überlebt? Quincy kann sich in ihrer Ausnahmesituation auf einen Beschützer verlassen, es ist der Cop dem sie damals verletzt und außer sich in die Arme gelaufen ist. Dann taucht ein weiteres Final Girl bei Quincy auf und die Dinge ändern sich. Riley Sagers Plot ist psychologisch interessant- und er schafft auch einen packenden Überraschungseffekt. Sehr amerikanisch, für ein Debut ganz ordentlich, wenn einem mal nicht nach fordernder Literatur zu Mute ist.
Was für eine seltsame Symbiose, Bill Clinton und James Patterson, Vielschreiber vom Dienst, basteln zusammen einen Thriller. Der Autor Clinton ist natürlich ein Verkaufsargument. Man ist neugierig und hofft ein wenig über das Innenleben im Zentrum der Macht zu erfahren. Doch ziemlich bald hat man das Gefühl, dass Clinton sich erst einmal den Frust über seine unfaire Behandlung beim Impeachmentverfahren von der Seele schreiben wollte. Präsident Duncan kämpft ebenfalls gegen ein Amtsenthebungsverfahren und da kommen Bösartigkeit, Hinterlist und Ränke der politischen Gegner aufs Tapet. Duncan soll mit einem Dschihadisten telefoniert haben.
Das kommt einem Hochverrat gleich. Doch Duncan, der hartgesottene Hero, bleibt standhaft. Denn Duncan versucht in Wirklichkeit, Schlimmes von den USA, ach was, der ganzen Welt abzuwenden. Ein unauffindbares Virus wurde in das globale Netz eingeschleust. Es droht nichts weniger als der Zusammenbruch der Zivilisation. Duncan macht sich heimlich aus dem Weißen Haus davon und übersteht anschließend mehrere Attentate, wobei er die Arbeit nicht allein seinen Leibwächtern überlässt, sondern selbst tatkräftig in Aktion tritt. Es ist nicht unfair, einen Teil des Inhalts zu verraten, denn die Handlung ist so vorhersehbar wie in einem x-beliebigen Action-Thriller und sprachlich farblos.
Gut, selbstlos, klug und tapfer sei der Präsident bis zum Ende, wo es noch eine gehörige Portion Pathos gibt.
Interessant sind andere Aspekte. Clinton geht davon aus, dass sich die wesentlichen Mechanismen und Strukturen einer Demokratie noch funktionieren. Die gegenwärtige Erosion hat er sich wohl nicht vorstellen wollen. Das wäre aber auch zu nahe an einer bösen Dystopie, da müsste sich der Ex-Präsident einen Science- Fiction- Autor anlachen.
Was für eine seltsame Symbiose, Bill Clinton und James Patterson, Vielschreiber vom Dienst, basteln zusammen einen Thriller. Der Autor Clinton ist natürlich ein Verkaufsargument. Man ist neugierig und hofft ein wenig über das Innenleben im Zentrum der Macht zu erfahren. Doch ziemlich bald hat man das Gefühl, dass Clinton sich erst einmal den Frust über seine unfaire Behandlung beim Impeachmentverfahren von der Seele schreiben wollte. Präsident Duncan kämpft ebenfalls gegen ein Amtsenthebungsverfahren und da kommen Bösartigkeit, Hinterlist und Ränke der politischen Gegner aufs Tapet. Duncan soll mit einem Dschihadisten telefoniert haben.
Das kommt einem Hochverrat gleich. Doch Duncan, der hartgesottene Hero, bleibt standhaft. Denn Duncan versucht in Wirklichkeit, Schlimmes von den USA, ach was, der ganzen Welt abzuwenden. Ein unauffindbares Virus wurde in das globale Netz eingeschleust. Es droht nichts weniger als der Zusammenbruch der Zivilisation. Duncan macht sich heimlich aus dem Weißen Haus davon und übersteht anschließend mehrere Attentate, wobei er die Arbeit nicht allein seinen Leibwächtern überlässt, sondern selbst tatkräftig in Aktion tritt. Es ist nicht unfair, einen Teil des Inhalts zu verraten, denn die Handlung ist so vorhersehbar wie in einem x-beliebigen Action-Thriller und sprachlich farblos.
Gut, selbstlos, klug und tapfer sei der Präsident bis zum Ende, wo es noch eine gehörige Portion Pathos gibt.
Interessant sind andere Aspekte. Clinton geht davon aus, dass sich die wesentlichen Mechanismen und Strukturen einer Demokratie noch funktionieren. Die gegenwärtige Erosion hat er sich wohl nicht vorstellen wollen. Das wäre aber auch zu nahe an einer bösen Dystopie, da müsste sich der Ex-Präsident einen Science- Fiction- Autor anlachen.
Nie war ein Titel treffender als dieser: Shoot Out von Dietrich Kalteis hält was er verspricht. Im kanadischen Whistler, ja genau dort wo 2010 die Olympischen Spiele stattgefunden haben, geht es diesmal nicht um Sport, sondern um Drogen. Wobei - so weit auseinander soll das angeblich nicht immer liegen.
Der örtliche Cannabis-Anbauer Stevens lebt in friedlicher Koexistenz mit der lokalen Polizei. Der ist lieber, sie hat einen freundlichen Althippie unter Kontrolle als sich mit nachdrängenden Gangsterbossen auseinanderzusetzen. Doch genau das passiert und eine Menge Munition wird verschwendet. Das Lamento der Alten über die verzogenen Jungen ist diesmal nicht unberechtigt. Nick, der Sohn vom Oberdrogenboss ist ein Dummbatz und Angeber und braucht einen Aufpasser. Der kann aber nicht verhindern, dass Nick aus Versehen einen jungen Dealer umlegt. Die Leiche muss verschwinden und es ist nicht die einzige. Stevens hat vor, das verminte Feld zu räumen und sich an einem sonnigen Ort in Pension zu begeben, aber vorher noch rettet er ein Mädchen aus den Klauen des grauenvollen Nick. Schlecht für die Pensionspläne...